SZENE
Salzburg

Immer wieder hat sich Pierluigi Billone in der Vergangenheit mit der Stimme auseinandergesetzt. Was er in diesen früheren Werken intendierte, kann man fast unverändert bis in die Gegenwart fortschreiben. Das Werk sei »als Forschungsreise und Weg konzipiert«, »Jede Station auf dem Weg ist ein Kreis: ein einzigartiger Moment, rituell geöffnet und wieder geschlossen, der einen Raum im Innern der Stimme und des Gesangs ›gräbt‹.« Mit der »rituellen Funktion« ist eine wesentliche Eigenschaft von Billones Musik angesprochen. Viele seiner Werke entziehen sich mit zunehmender Aufführungsdauer einem rein analytischen Hören.

Man muss nicht so weit gehen, von einem »kultischen Raum« zu sprechen, wohl aber erzeugen die Intensität des musikalischen Geschehens und der nie unterbrochene Energiestrom ein soghaftes Moment, das eindeutig rituelle Züge trägt. Auch davon ist schon im Zusammenhang mit Billones erstem Vokalwerk die Rede: »Dann betritt die Stimme eine andere Dimension«, schreibt der Komponist, und ergänzt: »unter Verlust der Identität.«

Pierluigi Billone, FACE Dia.De für 2 Stimmen und 8 Instrumente (2019)
Ensemble PHACE
Anna Clare Hauf, Stimme
Karera Fujita, Stimme
Lars Mlekusch, Dirigent
Auftragswerk von PHACE, Wien Modern and Berliner Festspiele / MaerzMusik – Festival für Zeitfragen, UA 2019.

Alle Infos zum Festival unter aspekte-salzburg.com

• www.phace.at