Sechs junge Frauen, die seit mehreren Jahren mit der Choreographin Doris Uhlich in der Tanzwerkstatt Wien tanzen und trainieren, sind die Protagonistinnen von Unkraut. In der Performance hinterfragen sie das Frauenbild, das sie zum einen zwar selbst verkörpern, zum anderen aber gerne verschieben wollen. Dabei steht das Bild des Unkrauts symbolisch für das Sich-Nicht-Unterkriegen-Lassen. Die Bewegungsrecherche kreist um die Themen Unterordnung und Aufbegehren, schlummert doch in den jungen Frauen das Bedürfnis nach Individualität und Selbstbestimmtheit. Allerdings werden diese Emotionen oft unterdrückt: von ihnen selbst, von normativen Kräften von außen, von gesellschaftlichen Codes. Die sechs Unkräuter wehren sich gegen den Druck, in ein Gesellschaftsbild von Frau zu passen, sich anzugleichen. Auf lustvolle, schräge und humorvolle Weise tanzen sie hinein in ihre persönliche und kollektive Kraft und in die vielen Ichs, die in ihnen schlummern und furchtlos sind.
Doris Uhlich, die in Wien beheimatete Choreographin und Performance- Künstlerin, zählt zu den Aushängeschildern der österreichischen Tanzszene. Mit ihren Produktionen hat sie in den letzten Jahren sowohl national als auch international neue Maßstäbe gesetzt und gängige Formate und Körperbilder auf originelle Weise infrage gestellt.
Das Stück wird nicht nur Mädchen und Frauen ansprechen. Das Thema betrifft alle, die sich unterordnen oder Macht ausüben.
— Doris Uhlich
60 min, empfohlen ab 14 Jahren
Im Anschluss an die Vorstellungen Künstler_innengespräch.