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Jedermanns Tischgesellschaft um Tod, Teufel und die ewigen Fragen
Vor über 100 Jahren hatte Max Reinhardt die Idee, den Salzburger Domplatz als Theaterkulisse zu bespielen; ohnetitel greift diese Idee für die Sommerszene neu auf, allerdings an einem anderen Schauplatz: Auf dem Kommunalfriedhof entsteht eine Tischgesellschaft mit 50 Einzeltischen für je zwei Stühle – die im Originalstück auftretenden Allegorien sind vertreten durch ihre zeitgemäßen Pendants des alltäglichen Lebens, Personen aus Salzburg, zu denen „jede*mann“ sich für ein persönliches Gespräch an den Tisch setzen kann. Die allegorische Darstellung bekommt so vielfältige individuelle Geschichten und Gesichter von Menschen, die auf ihre Weise agieren und Einblick in ihr jeweiliges Tun geben. Kernthema bildet wie im Stück die Frage nach dem richtigen bzw. angemessenen Leben – in der Kulisse der Vergänglichkeit. So wird der Kommunalfriedhof gleichsam zum Spiegel der Stadt und lebendigen Ort für ein übergreifendes Gesellschaftssgespräch.
Mit den Gedanken ist es wie mit den Melodien, es gibt die kurzen, geringen – und die langen, schönen; die besten aber sind wie Kugelblitze und enthalten die Welt im Ganzen.
(Hugo von Hofmannsthal)
Das Salzburger Kollektiv ohnetitel versteht sich als Netzwerk, das Projekte zwischen Schnittstellen realisiert. Aus unterschiedlichen Kunstrichtungen aufeinander zu in jeweils neue Formen und Formate hinein: von theatralen Großinszenierungen, Stadtteilprojekten, Salonkultur und Kammerstück bis zur Installation, von einem kleinen Kernteam bis zum großen Pool an Performer*innen.
In deutscher Sprache.
Künstlerische Leitung: Arthur Zgubic, Dorit Ehlers, Thomas Beck
Produktionsleitung: Sabine Jenichl
Produktion: ohnetitel
Koproduktion: SZENE Salzburg
Gefördert von Stadt Salzburg, Land Salzburg
Mit Unterstützung des Gartenamt Salzburg