Die ungarisch-serbische Dichterin und Performerin Katalin Ladik gilt als „Yoko Ono des Balkans“ und als Pionierin der Geräusch- und Performancekunst in Südosteuropa. Mit der „SoundBodyPoetry“ ihrer radikalen Körperkunst-Performance UFO Party von 1969 erschütterte sie die damalige Kunstszene und etablierte bereits in den 1970er Jahren Methoden der experimentellen Stimmarbeit und körperlichen Performance. In ihrer ersten Zusammenarbeit zelebrieren die deutsche Tontänzerin Jule Flierl und die slowenische Choreo-Sängerin Irena Z. Tomažin ihr gemeinsames Interesse an Ladiks künstlerischer Position: eine Hommage, die die Grenzen zwischen Poesie, Schauspiel und experimenteller Stimmarbeit verwischt und gleichzeitig die eigene Forschung der beiden Künstlerinnen zur körperlichen Erfahrung von Sprache und der Artikulation verschiedener Schichten der Stimme fortführt.
Irena Z. Tomažin ist eine Tänzerin, experimentelle Sängerin und Philosophin, die im experimentellen Tanz- und Musikkontext arbeitet. Sie hat drei Alben herausgebracht: Crying Games, Taste of Silence und Lump in the throat. Ihre Arbeit ist eine konsequente Erforschung der nichtlinguistischen Stimme als Medium in körperlichen Performances.
Jule Flierl arbeitet mit Choreographie und somatischen Stimmtechniken, um das Verhältnis zwischen Sehen und Hören ins Wanken zu bringen: Was man sieht, ist nicht immer das, was man hört, und was man hört, ist nicht immer das, was man sieht. Sie belebt das Erbe von Valeska Gert, einer Avantgarde-Tänzerin aus dem Berlin der 1920er Jahre, die als erste das Genre TonTanz konzipierte: mit der Stimme tanzen.
Textpassagen in Englisch
Mit Unterstützung von apap – Feminist Futures 2020–2024, kofinanziert durch das Creative Europe Programme der Europäischen Union.
Konzept, Choreographie, Performance: Irena Z. Tomažin, Jule Flierl
Licht: Gretchen Blegen / Leon Curk
Sound: Nicola Ratti / Emil Cottino
Kostüme: JeanPaul Lespagnard
Historische Beratung, Dramaturgie: Kata Kasznahorkai
Assistenz: Sharón Nogales Mercado
Eine Produktion von Alexandra Wellensiek, Zavod Sploh / Spela Trošt, HKF Hauptstadtkulturfonds Berlin, Zavod Sploh Ljubljana, CharleroiDanse Brussels, PactZollverein Essen, Sophiensæle Berlin, City of Women Festival Ljubljana.